Mit plusmeta zur Digitialen Datenkette
von Mischa Vollmann
Aug. 23, 2022
Die Digitale Datenkette • Grafik: plusmeta GmbH, Viktoria Kurpas/Shutterstock.com
Genau die richtigen Informationen, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort – unverzichtbar für Industrie 4.0. Doch um dies zu gewährleisten, benötigt es eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten: Anlagenbetreiber, Service Provider und Hersteller von Maschinen und Bauteilen sind gleichermaßen gefragt.
Voraussetzungen für einen reibungslosen, digitalen Informationsaustausch sind eine einheitliche Zugriffsmöglichkeit, ein gemeinsames Austauschformat und eine eindeutige Identifikation von Anlagenbestandteilen. Standards sind hier ideal, da sie die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. Als Teil des Digital Data Chain Konsortium (DDCC) unterstützt plusmeta diese Entwicklung. Doch wofür genau steht dieses Gremium eigentlich?
Das Digital Data Chain Konsortium
Um den Weg zu Industrie 4.0 freizumachen, haben sich im Digital Data Chain Konsortium Anlagenbetreiber, Technologielieferanten und Dienstleister für Anlagenbetreiber, insbesondere aus dem Bereich der Prozessindustrie, zusammengeschlossen. Das Ziel: Gemeinsam die Entwicklung der drei Kern-Technologien
- Identifizierung
- Standardisierung und
- Austausch
voranzutreiben.
Durch die Entwicklung gemeinsamer Standards und Systeme wird die Grundlage für die Digitale Datenkette gelegt. Denn vom optimierten Austausch technischer Daten und Informationen profitieren alle.
Durch den reibungslosen Austausch von Projektinformationen lassen sich Betriebsabläufe und Prozesse weiter automatisieren und so effizienter gestalten. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und schont, durch weniger Verschleiß und Leerlauf, wertvolle Ressourcen.
Als Mitglied des Digital Data Chain Konsortiums ist plusmeta an den Entwicklungen aktiv beteiligt. So bietet unsere plusmeta Plattform die optimale Schnittstelle zwischen den verschiedenen Prozess-Beteiligten und verknüpft diese clever unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz.
Die drei Digital Data Chain Technologien im Fokus:
- Die automatische und eindeutige Identifikation von physischen Objekten
- Digitale Herstellerinformationen (VDI 2770)
- Digitale Informationsaustauschplattformen (IEP – Information Exchange Plattform)
Automatische Identifikation von physischen Objekten
Grundlage für die eindeutige Erkennung und Zuordnung von Komponenten bildet die Norm IEC 61406 (vormals DIN SPEC 91406), auch häufig als „AutoID “ bezeichnet.
Um bei Wartungs- und Reparaturarbeiten, effizient und ressourcenschonend zu arbeiten, erhalten alle verbauten Komponenten eine eindeutige Zuordnung. Um diese zu erreichen, bedarf es eines international gültigen Standards. Diesen zu entwickeln haben sich im Digital Data Chain Konsortium über 30 Unternehmen aus der Prozessindustrie zusammengeschlossen, um gemeinsam eine global anwendbare Norm zu entwickeln.
So entstand aus der DIN SPEC 91406 schließlich die IEC 61406. Diese global eindeutige und maschinenlesbare ID wird auf dem Typenschild der physischen Komponenten angebracht und bindet diese entsprechend in die Digitale Datenkette ein. Bei dieser ID handelt es sich um eine URI (Uniform Resource Identifier) für die besonders spezifische Regeln gelten. Die IEC 61406 beschreibt diese Regeln. Beispielsweise gibt sie eine Zeichenbegrenzung vor, passend zu den Anforderungen der jeweiligen Systeme, die Informationen dieser Art typischerweise verwalten.
Die ID lässt sich in Form eines QR-Codes darstellen und dient dabei zunächst schlicht als eineindeutiger Identifikator. Ist die Digitale Datenkette durchgängig umgesetzt, kann der zuständigen Techniker nach dem Einscannen über eine Informationsaustauschplattform (IEP) auf weitere relevante Informationen, wie Wartungspläne oder Betriebsanleitungen, zugreifen.
AutoID (IEC 61406) ganz einfach generieren in plusmeta
Die plusmeta-Plattform bietet automatisierte Funktionen, um IDs den Anforderungen des Standards entsprechend zu generieren – einfach und anwenderfreundlich mit Hilfe unserer intuitiven Workflows.
In plusmeta kann die ID aus mehreren Metadaten zusammengesetzt werden. Wichtig ist dabei, dass es mindestens einen Bestandteil gibt, der jedes einzelne physische Objekt identifizierbar macht. Oft ist das die Seriennummer. In der plusmeta-Plattform kann zudem direkt der passende QR-Code generiert werden, der dann später auf dem entsprechenden Bauteil angebracht werden kann.
Sicherheit steht auch hier an erster Stelle: Bestandteile der AutoID können auf Wunsch verschlüsselt werden. Wenn die Codes in unterschiedlichen Abteilungen, an unterschiedlichen Stellen im Prozess entstehen, gibt es zudem die Möglichkeit über gemeinsame Schlüssel jeweils identische, verschlüsselte IDs für identische Produkte zu erzeugen. Auch hier unterstützt plusmeta mit umfassenden Möglichkeiten zur kollaborativen Arbeit.
Eindeutige Identifikation von physischen Objekten • Grafik: plusmeta GmbH, Viktoria Kurpas/Shutterstock.com
Digitale Herstellerinformationen
VDI-Richtlinie 2770
Die Menge an technischen Unterlagen, die zu einer Maschine und ihren Bestandteilen gehören, ist oft groß. Stücklisten, Aufbau- und Wartungsanleitungen, Prüfberichte, Zertifikate und Schaltpläne. Diese Menge an Daten wurde in der Vergangenheit in verschiedensten Formaten und unterschiedlichsten Strukturen abgelegt. Digital und teilweise auch noch analog in Papierform werden diese dann an Anlagenbauer und -betreiber weitergegeben.
Informationen herstellerunabhängig zu vereinheitlichen - Mit der VDI-Richtlinie 2770 „Digitale Herstellerinformationen für die Prozessindustrie“ wurde hier ein gemeingültiger Standard geschaffen, der Informationen klar definiert: Eigenschaften, Struktur, Umfang, Inhalt und Datenformat folgen nun einer einheitlichen Form.
Durch die Nutzung von PDF/A wird zudem sichergestellt, dass die Informationen auch in vielen Jahren noch zugänglich sind. Kombiniert mit der Nutzung von Metadaten und der eindeutigen Zuordnung zu physischen Objekten durch die IEC 61406 stehen die Informationen somit Mitarbeitern, Technikern und Werkstätten dann zur Verfügung, wenn Sie diese Informationen wirklich benötigen. Einfach und schnell, für maximale Effizienz.
Mehr Informationen zu den Anforderungen der VDI 2770 haben wir in einer Blogserie zu dem Thema festgehalten.
Automatisierung mit plusmeta
Mit Hilfe von plusmeta lässt sich die Erstellung von VDI 2770-Paketen, als wichtiger Bestandteil der Digital Data Chain, wesentlich vereinfachen und (teil-)automatisieren. Die intuitiven Workflows von plusmeta sorgen dafür, dass am Ende valide und standardkonforme Pakete entstehen, die die geforderten Ansprüche erfüllen. Hierzu sind eine Menge praktischer Funktionen in plusmeta integriert, wie beispielsweise die PDF/A-Konformitätsprüfung und eine optionale PDF/A-Konvertierung. Auch lassen sich Microsoft Office Dateien direkt in plusmeta zu PDFs konvertieren.
Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erkennt plusmeta automatisch die in der VDI 2770 geforderten Metadaten (z.B. Dokumentkategorien) und verknüpft diese sinnvoll mit den entsprechenden Dokumenten. Zusätzlich können Formatvarianten (zu den geforderten PDF/A-Dokumenten gelieferte Original-Formate wie Excel, DXF, etc.) automatisiert verknüpft und dadurch korrekt im Paket ausgegeben werden.
Nach deren Abnahme lassen sich auf Knopfdruck standard-konforme VDI-2770 Container mit der entsprechenden Ablagestruktur und den XML-Metadatendateien generieren.
Mithilfe von Schnittstellen zu Datenquellen lassen somit selbst vollautomatisierte Prozesse zur Erzeugung von VDI 2770 Paketen umsetzen.
Mehr Informationen zur Erstellung von VDI 2770 Containern in plusmeta sind in unserem Blog zu finden.
Digitale Herstellerinformationen • Grafik: plusmeta GmbH, Viktoria Kurpas/Shutterstock.com
Cloud-basierte Informationsaustauschplattformen
Mittels verschiedener IEP (Information Exchange Plattformen) lassen sich die entsprechenden Herstellerinformationen einfach bereitstellen und von Dienstleistern und Anlagenbetreibern jederzeit problemlos abrufen.
Hersteller, Anlagenbetreiber und Dienstleister bleiben somit über den gesamten Produkt-Lebenszyklus miteinander verbunden. Engineering und Instandhaltungsprozesse lassen sich entsprechen über den gesamten Life Cycle kontinuierlich optimieren.
Einbindung von Schnittstellen mit plusmeta
plusmeta bietet verschiedene Möglichkeiten zur Implementierung und Automatisierung entsprechender Schnittstellen.
So konnte in einem gemeinsamen Pilot-Projekt mit Festo und SAP erfolgreich ein integrierter Datentransfer aus plusmeta in SAP AIN realisiert werden.
Mit dem daraus entstanden Workflow „Create Digital Twin for AIN“ ist es nun möglich einen digitalen Zwilling zu erschaffen, welcher die perfekte Grundlage für vernetztes Arbeiten in der der Industrie 4.0 bietet.
Dabei werden auch die dazugehörigen VDI 2770 Container übertragen und können direkt mit anderen Unternehmen, wie beispielsweise dem Anlagenbetreiber, geteilt werden.
IEP – Information Exchange Plattform • Grafik: plusmeta GmbH, Viktoria Kurpas/Shutterstock.com
Hat Sie die Neugierde gepackt? Kontaktieren Sie uns und bringen Sie Ihre Technische Dokumentation aufs nächste Level. Schreiben Sie uns eine E-Mail an hallo@plusmeta.de!